Und wieder haben wir einen EDM-Talk für euch, denn dieses mal haben wir Moguai interviewt! Moguai, der mit bürgerlichem Namen André Tegeler heißt kommt aus Marl und ist weit über die deutschen Grenzen als DJ und Produzent bekannt.
Bestimmt kennt ihr ihn auch von seiner wöchentlichen Radioshow „1LIVE Rocker“ die jede Samstag Nacht ausgestrahlt wird. Falls ihr euch schon immer mal gefragt habt wie er auf den Namen „Moguai“ gekommen ist, dann bekommt ihr unten im Interview die Antwort darauf. Außerdem spricht er über die deutsche elektronische Szene, seine Musikproduktion und seine Zukunftspläne.
Natürlich haben wir ihn auch auf seinen Track „Mammoth“ angesprochen, der den meisten Club- und Festivalgängern ein Begriff sein sollte. Insgesamt haben wir Moguai 10 Fragen gestellt, die ihr alle hier unten lesen könnt.
Außerdem haben wir noch einen Soundcloudplayer mit seiner neuen Single KIXS eingebaut. Diese wird am 1. Dezember bei Spinnin Records veröffentlicht. Wir kommen nun also zu dem Interview mit Moguai:
Wie kamst Du zu Deinem Künstlernamen?
Der Name „Moguai“ war eigentlich ein Projekt meiner Schwester, die während eines Architekturprojekts einen Namen für einen Nachtclub suchte, den sie entwickelt hatte. Da dieser nie gebaut wurde, ich den Namen aber so cool fand, nahm ich ihn als Künstlernamen.
Du hast es als Musiker sehr weit gebracht. Was ist dein Geheimrezept, welches Dich dahin gebracht hat?
Das allerwichtigste ist wohl sich selbst treu zu bleiben. Ich habe mich immer in eine gewisse Richtung hingezogen gefühlt. Das geschah teilweise auch fernab von Trends. Ich denke, dass man sich immer dann weiterentwickelt, wenn man schaut, wie man seinen eigenen Stil mit dem aktuellen vereinbaren kann. So vielfältig wie die Musik nämlich ist, so vielfältig sind auch die Möglichkeiten hier eine Verbindung herzustellen. Und für mich war es immer wichtig meine Linie beizubehalten. Das war und bin ich auch meinen Fans schuldig.
Was war für Dich persönlich der besonderste/schönste Karriere-Meilenstein?
Eines der wohl unglaublichsten Erlebnisse war es in Berlin auf der Love Parade das Closing zu spielen. Auch wenn man große Massen häufig mit großer Anonymität verbindet; dies war der wohl bewegenste Moment für so viele Menschen aufzulegen und zur Musik zu feiern.
Die elektronische Szene im deutschsprachigen Raum ist (im Vergleich zu anderen Ländern) ziemlich klein. Würdest Du das gerne ändern?
Ich denke man darf hier nicht zu schnell Rückschlüsse ziehen, nur auf Grund der Größe der Szene. In Relation ist die Szene in Deutschland in den vergangenen Jahren beinahe explodiert im Vergleich zu anderen Szenen. Das hängt mit Sicherheit auch viel mit der Kommerzialisierung zusammen, andererseits erklärt es nicht, dass dieser Trend sich schon so lange hält. Es hat eben doch mit dem Genre an sich zu tun und das es extrem potent ist um mit vielen Menschen dazu zu feiern. Deutschland zählt zudem seit Jahrzehnten zu den Initiatoren in der elektronischen Musik. Es ist ein tolles Gefühl Teil davon zu sein und daran würde ich auch nichts ändern wollen.
Wenn die Leute „Moguai“ hören, setzen sie Dich meistens automatisch mit „Mammoth“ in Verbindung. Findest Du das gut?
Na klar! „Mammoth“ ist auch einer meiner absoluten Lieblingstracks. Nicht nur auf Grund des Erfolges der Platte, sondern auch, weil ich damit so viel verbinde. Das liegt daran, dass dieser Track über 2 Jahre gelebt hat und gelebt wurde. Vom Suchen einer Plattenfirma, über den Release im Tomorrowland Aftermovie bis hin zu einem Beatport Award und letztlich der Vocal Version vor zwei Monaten. Das ist für einen Track in der heutigen Zeit unglaubliche Lebensdauer und darauf bin ich sehr stolz.
Was ist Dein Lieblingstrack?
Keine einfache Frage. Der letzte Track, der mich richtig aus den Socken gehauen hat, ist allerdings „Hex“ von Tommy Trash & Wax Motif. Den find ich richtig cool!
Wenn man an einem Song arbeitet, hört man sich diesen immer und immer wieder an. Kann es passieren, dass Dir ein aktuelles Projekt deswegen nach einer Zeit auf die Nerven gehen könnte?
Klar, das kann passieren. Ziel ist es für mich immer die Umsetzung der Idee so zu gestalten, dass man nicht an den Punkt kommt, dass es einen langweilt. Allerdings ist das auch ein sehr harter Begriff. Denn es muss schon einiges passieren, dass einen die eigene Musik wirklich langweilt. Wenn dem so ist, sollte man definitiv was Neues ausprobieren, denn durch besonders große Langeweile ist noch kein Hit entstanden.
Deine Musik ist sehr vielfältig. Könntest Du Dich selber einem bestimmten Genre dieser Szene zuordnen?
Ich fühle mich im elektronischen House zuhause. Ich liebe Electrosounds, Breakbeats und gute Melodien. Wie sich diese letztlich zusammenfügen und welchem Genre man das dann am Ende zuordnet, ist mir als Künstler nicht so wichtig wie, dass es mir auch wirklich gefällt. Für mich kommt es stets darauf an, dass ich hinter dem Produkt stehe und mich damit mit jedem Detail wohlfühle. Aber, um es grob zu fassen, gehöre ich wohl zum elektronischen Musikgenre.
Welchen Teil Deines Jobs magst Du lieber? Produzieren oder die Gigs? Und Hast Du bestimmte musikalische Pläne in naher Zukunft?
Das ist so eine schwierige Frage, denn man kann sich als DJ und Musikproduzent nie wirklich für eine Sache mehr begeistern. Wenn ich unterwegs bin und coole Sachen höre, dann möchte ich teilweise ganz schnell ins Studio und ebenfalls produzieren. Und, wenn ich produziere und einen Track fast fertig habe, sehne ich mich danach schnell auf eine Bühne zu gehen und ihn auszuprobieren. Das hält einen wirklich auf Trab.
In naher Zukunft ist sehr viel geplant. Zunächst kommt am 1. Dezember meine neue Single „K I X S“ auf Spinnin‘ Records raus. Darauf freue ich mich sehr. Im neuen Jahr sind neben dem Touring auch ein neues Album sowie ein Remake Album geplant. Zudem plane ich weitere Collabs an für das kommende Jahr an.
Was wären/sind Deine Zukunftspläne falls Du mal mit Musik aufhörst?
Zunächst einmal: Man hört niemals mit Musik auf. Auch, wenn man sich eines Tages nicht mehr auf die Bühne stellen möchte. Das Produzieren und letztlich Musizieren ist ein fester Bestandteil meines Lebens. Ein Teil meines Tages, so wie das Mittagessen und das Abendbrot. Davon abgesehen, habe ich momentan eher das Gefühl, dass es gerade erst losgeht. Dieses Jahr war einfach fantastisch für mich. Neben dem Touring, habe ich Releases mit Freunden der Szene gehabt, die ich schon seit Jahren geplant hatte, wie Tiesto, Benny Benassi, Kaskade, …
Das alles hat in mir eine große Motivation ausgelöst noch mehr zu machen. Das ist auch mein Ziel fürs kommende Jahr.