Ist Musik Streaming die Goldgrube der Zukunft ? Diese Frage kam in den letzten Tagen in der Houseblogger Redaktion auf, der Auslöser dafür waren Gespräche mit Produzenten, Promotion Mails einiger Anbieter und ein wenig Brainstorming.
In Gesprächen mit Produzenten in den letzten Monaten fiel des öfteren, dass Dienste wie Spotify das Musikgeschäft endgültig zerstören würden.
Das Beweis dafür nannten einige uns ehemalig recht ordentlich aufgestellte Label, die mittlerweile kaum noch überleben können.
Streaming-Dienste die Killer der Musikindustrie ?
Doch liegt das wirklich an Streaming Diensten oder hat das andere Gründe ? Wir als Magazin haben uns vor einigen Monaten die Arbeit gemacht und Weltweit Labels angeschrieben und nach Presseverteilern oder Presseinformationen gefragt. Wenn wir überhaupt mal eine Antwort bekommen haben, dann das Promotion zu teuer sei (der Versand per Email von Infos) oder man für so etwas keine Zeit habe. So ist es natürlich nicht verwunderlich, dass User Werke der Labels nicht mehr kaufen, denn „was der Bauer nicht kennt, isst er nicht „.
Wenn wir als Magazin, die den ganzen Tag nur mit Musik zutun haben, von vielen Werken kleinerer Labeln oft nur durch Zufall erfahren oder eben sehr oft gar nicht, dann kann das nicht der richtige Weg sein.
Derzeit steckt der Musikmarkt wohl in einer Übergangsphase in denen sich Illegale Downloads, reale Mp3 & CD Verkäufe, Webradios und Streaming Dienste einen Kuchen teilen und somit bleibt für viele nicht mehr viel über. Der Gedanke vieler User ist einfach, warum soll ich mir etwas kaufen, wenn ich es auch kostenlos anhören kann auf Diensten wie Youtube, Spotify oder im Webradio ?
Vor einigen Tagen gab Spotify bekannt, auf der Plattform in Zukunft Videowerbung einzubauen und so das Gratisstreaming für die User zu erweitern. Die Kritik an dem Vorstoß folgte im Netz prompt und regte Musikfans ähnlich stark auf, wie bei der Aussage von Soundcloud ebenfalls Werbung einzubauen um Labels vergüten zu können.
Wir hatten vor einigen Monaten bereits die Problematik mit AdBlockern im Netz angesprochen und im Musikbereich verhält es sich ähnlich, denn die User möchten alles Gratis aber wollen keine Werbung sehen, das diese Rechnung auf Dauer nicht auf geht, brauchen wir an dieser Stelle wohl nicht groß erwähnen.
Musik Streaming die Goldgrube der Zukunft ?
Beleuchten wir mal die andere Seite der Streaming-Dienste. Vor einigen Tagen trudelte bei uns eine Pressemitteilung von Spotify ein, aus der hervor ging, dass Calvin Harris einen neuen Streaming Rekord aufgestellt hat, mit über 1 Milliarde Aufrufen.
Betrachten wir mal die Zahl 1 Milliarde Aufrufe, hätte Calvin Harris 100 Millionen oder gar 1 Milliarde Einheiten verkaufen können ? Natürlich nicht. Sein gesamter Youtube Kanal hat bislang auch „nur“ 960 Millionen Klicks, somit hat Spotify sogar Youtube überholt in der möglichen Reichweite.
Im Zuge dieser Meldung berichten einige Newsseiten im englischen Bereich, dass Calvin Harris bereits über 8 Millionen Dollar mit Spotify verdient habe, diese Zahl hat uns doch etwas überrascht. Doch was bedeutet das für kleine unbekanntere Künstler ?
Zugegeben klingt eine Vergütung von 0.0084 US-Dollar nicht wirklich viel aber die Chance bei Spotify plötzlich einen Hit zu landen ist auch nicht gerade klein. Immer wieder erreichen Songs von noch recht unbekannten Künstlern Klickzahlen über 100.000 und teils deutlich mehr. Betrachtet man das immer noch über 50% der deutschen Internetnutzer Streaming-Dienste noch gar nicht nutzen, ist das Wachstum in dem Bereich wohl noch gigantisch und in Zukunft wohl sicher für 5-10 Milliarden Klicks für einzelne Künstler bedeuten.
Man sollte also den Trend Spotify nicht verpassen und seine Tracks dort an den Start bringen, statt auf Soundcloud, Youtube oder anderen Portalen. Natürlich empfehlen auch wir, euch breit aufzustellen und nicht nur auf Spotify zu setzen, da Spotify jedoch ohne bislang ernst zunehmende Konkurrenz der eindeutige Marktführer ist, kommt man an diesem Dienst zumindest derzeit nicht vorbei.
Das Fazit !
In Zukunft wird das Geld eindeutig mit Streaming-Diensten verdient, nicht mit MP3 Verkäufen oder mit CDs. Ihr solltet den Trend nicht verschlafen und wenn ihr ernsthaft Geld verdienen wollt mit eurer Musik in Zukunft, dann solltet ihr den Markt der Streaming-Dienste im Auge behalten.
Kleine Info noch am Rande, im Jahr 2013 hat der Musikmarkt zum ersten mal seit vielen Jahren wieder ein Umsatzplus verzeichnen können und das nicht zuletzt mit unter durch Streaming-Dienste.
Wenn ihr das anders seht oder vielleicht der gleichen Meinung seid, könnt ihr gerne eure Meinung in den Kommentaren los werden oder auch den Artikel mit einem Like verbreiten.